Nach den beiden Hurricanes „Harvey“ und „Irma“, welche in der Karibik und Teilen der USA durch Wind und Hochwasser erhebliche Schäden verursacht haben, ist das Thema Klimawandel wieder in aller Munde. Vor allem das Hochwasser in Texas hat dafür gesorgt, dass unzählige Häuser überschwemmt wurden und bis zu 30.000 Menschen zumindest vorübergehend obdachlos waren. Nach Ansicht führender Klimaforscher könnten Naturkatastrophen dieser Art und Intensität in Zukunft deutlich häufiger auftreten als bisher: Allein im vergangenen Jahrzehnt bis 2015 waren weltweit bereits 2,3 Milliarden Menschen von Hochwasser betroffen.
Auf der anderen Seite ist Wasser in vielen Teilen der Welt knapp – und es könnte noch knapper werden. Vielerorts stellt auch die Fehlsteuerung der Wasserwirtschaft ein Problem dar. Aufgrund der zunehmenden Verknappung von Wasser hat das World Economic Forum Wasserknappheit bereits als größtes Risiko für den Planeten beschrieben. Schätzungen zeigen, dass weltweit bis zu 3 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser besitzen. In weniger als 30 Jahren könnten laut Prognose der Vereinten Nationen bis zu 40 % der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen sein.
In vielen Teilen der Welt sind deshalb höhere Investitionen notwendig. Davor sind auch große, westliche Städte nicht geschützt: Während das Londoner Kanalisationsnetz beispielsweise bereits vor 150 Jahren entworfen wurde, begann die Verlegung vieler Versorgungsrohre in den USA bereits im Bürgerkrieg. Nach Schätzungen der American Society of Civil Engineers könnten die Kosten für Reparaturen und Nachrüstung alleine in den USA bis zu einer Billion US-Dollar betragen. In Südamerika und Asien könnte die benötigte Investitionssumme im kommenden Jahrzehnt bei 14 Billionen US-Dollar liegen. Ein Großteil der Kosten könnte von den Konsumenten weltweit in Form von höheren Wasserpreisen getragen werden.
Der technologische Fortschritt in diesem Bereich wird deshalb in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von großer Wichtigkeit sein. Dabei ist vor allem die Entsalzung von Wasser im Fokus des Interesses. Beim Prozess, welcher aktuell noch mit hohem Energieaufwand verbunden ist, könnte man sich die Mechanismen mancher Fischarten wie dem Lachs zunutze machen, welche das Salz im Salzwasser verarbeiten können.
Ob Hochwasser oder Wasserknappheit – die Welt wird in Zukunft vermehrt mit den Extremen von Wasser zu kämpfen haben. Der Investitionsbedarf für die kommenden Jahre bietet somit Chancen für Anleger. Denn eines ist sicher: an der Wichtigkeit der wertvollsten natürlichen Ressource für den Menschen wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Quellen:
https://mega.online/articles/why-water-deserves-more-respect/
The Human Cost of Weather Related Disasters 1995-2015, UNISDR Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED)
http://www.zeit.de/politik/2016-01/michigan-trinkwasser-blei-barack-obama-notstand