Mit dem Technologiekonzern Apple und dem Elektroautobauer Tesla standen zu Beginn dieser Woche gleich zwei Unternehmen vor einem Aktiensplit. Mit einem Verhältnis von eins zu vier sowie eins zu fünf wurden die gehandelten Anteilsscheine vervierfacht bzw. verfünffacht. Doch was bedeutet dies für die Anleger und welche Vorteile bringt ein solcher Vorgang allenfalls mit sich?
Der Ablauf eines Aktiensplits ist relativ einfach: Bei jedem Investor werden die gehaltenen Aktien verhältnismäßig in eine größere Anzahl neuer Aktien mit einem niedrigeren Preis getauscht. Durch diesen Prozess wird der Nennwert der Aktie anteilsmäßig reduziert. Für die Unternehmen ist dieser Schritt nicht mehr als ein bürokratischer Vorgang. An der fundamentalen Bewertung der Firma, wie beispielsweise der Marktkapitalisierung oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), ändert sich dadurch nichts. Da aber für viele Kleinanleger höhere Aktienkurse eher abschreckend wirken, kann ein Split durchaus Vorteile aufweisen. Zum einen werden die Papiere optisch sowie preislich attraktiver, zum anderen ist ein weiterer Kursschub an den Märkten nicht auszuschließen.
Für Apple war dieser Aktiensplit nicht der erste in der Geschichte des Unternehmens. Seit der Konzern im Jahr 1980 mit einem Ausgabepreis von 22 Dollar an die Börse ging, gab es vier Aktiensplits. Im Jahr 1987, 2000 sowie 2005 wurden die Aktien im Verhältnis von eins zu zwei gesplittet. Im Jahr 2017 wurden die Papiere des Megakonzerns mit dem Apfel-Logo nochmals im Verhältnis von eins zu sieben geteilt. Neben Apple und Tesla könnten weitere Firmen diesem Beispiel folgen. Bei Amazon, Alphabet, Netflix und Nvidia sehen einige Experten Potential für eine zukünftige Anpassung der Anteilsscheine.
Da die Papiere durch einen Aktiensplit leistbarer werden, sollten Anleger den psychologischen Effekt nicht außer Acht lassen. Die Unternehmen versuchen mit einem raffinierten Marketingtrick ihre Aktien für ein breiteres Publikum attraktiver zu machen. Investoren sollten folglich vor einem Kauf die fundamentale Bewertung des jeweiligen Titels berücksichtigen.