Im Zuge der Coronakrise flüchteten Anleger in den letzten Wochen vermehrt in den als sicheren Hafen geltenden Schweizer Franken. Daher musste die Schweizer Nationalbank (SNB) seit Anfang des Jahres stark am Devisenmarkt intervenieren. Grundsätzlich gibt die SNB keine Auskunft über ihre Stützungskäufe am internationalen Devisenmarkt, aber ein Hinweis für mögliche Interventionen geben die sogenannten Sichtguthaben. Diese werden wöchentlich von der SNB publiziert und zeigen die Guthaben, welche die Geschäftsbanken bei der Nationalbank halten. Bei einem Anstieg der Sichtguthaben geht man im Allgemeinen von einer Intervention der SNB am Devisenmarkt aus. Sobald die SNB Devisen gegen eine weitere Aufwertung des Schweizer Frankens kauft, werden den Banken der entsprechende Betrag in Franken auf deren Konten bei der SNB gutgeschrieben. Somit wird der Wirtschaft ausgiebig Liquidität bereitgestellt. In der Woche zum 3. April 2020 sind die Sichtguthaben um knapp 6,7 Mrd. auf ca. 627 Mrd. Franken gegenüber der Vorwoche angestiegen. Seit Beginn des Jahres zeigt die Statistik, dass über 40 Mrd. Franken zur Abschwächung des Schweizer Frankens verwendet wurden. Besonders stark griff die SNB in der Woche zum 27. März 2020 am Devisenmarkt ein. Dort verzeichneten die Sichtguthaben mit rund 11,7 Mrd. Franken einen signifikanten Anstieg und zeitgleich auch die größte wöchentliche Erhöhung seit der Aufhebung des Euromindestkurses am 15. Januar 2015. Nichtsdestotrotz ist das EUR/CHF Währungspaar im Laufe des Jahres 2020 von 1,085 auf 1,057 gefallen. Dementsprechend hatten Anleger in Schweizer Aktien einen weiteren Vorteil. Neben der defensiveren Sektorenverteilung des Swiss Market Index (SMI) profitierten die Euro-Anleger an der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro um knapp 2,6 %. Der Jahresverlust des SMI umgerechnet in Euro belief sich zum Zeitpunkt der Niederschrift auf lediglich -8,2 %. Im Vergleich zum Deutschen Aktienindex, welcher ca. -22 % einbüßte, ein sehr gutes Ergebnis.