Die Umsätze im US-Einzelhandel gelten als Indikator für die Stärke des privaten Konsums in den USA, welcher eine wichtige Stütze für die US-Wirtschaft darstellt. Im Juli dieses Jahres konnten die US-Einzelhändler ein unerwartet kräftiges Umsatzplus von 0,7 % im Vergleich zum Vormonat erzielen, womit sie fast doppelt so stark abschnitten wie von Analysten erwartet.
Doch einige neue Meldungen trüben das positive Bild. So veröffentlichte der auf Sportbekleidung spezialisierte US-Einzelhändler Foot Locker aufgrund einer signifikanten Abschwächung der Kundennachfrage schlechte Quartalszahlen und gesenkte Ganzjahresprognosen. Dies führte zu einem Einbruch der Foot Locker Aktien an den Börsen. Der Umsatzrückgang von Foot Locker im zweiten Quartal in Höhe von 9,9 % im Vergleich zum Vorjahr belastete in weiterer Folge auch Sportartikelhersteller. Darunter beispielsweise Nike, von denen Foot Locker im vergangenen Jahr 65 % seines Sportartikelangebots bezog.
Für Schlagzeilen sorgen zudem explodierende Ausfallsraten für Kreditkartendarlehen und Aussagen der US-amerikanischen Kaufhauskette Nordstrom, dass die Verluste durch Diebstahl in ihren Geschäften auf einem historischen Höchststand liegen.
Eine wachsende Last für die US-Konsumenten ergibt sich aus diversen Faktoren: die weiterhin hohe Inflation, erschöpfte Sparguthaben nach den Stimulus-Schecks während der Pandemie sowie die Rückzahlung der währenddessen ausgesetzten Studentenkredite. Die Hoffnung der US-Einzelhändler liegt nun auf dem „Back to School“-Geschäft, bei dem Eltern ihre Kinder für das neue Schuljahr ausrüsten. Wie die aktuellen Ereignisse zeigen, sollten Investoren neben den gesamtwirtschaftlichen Daten auch auf Daten von Unternehmen achten, welche die allgemeine Konsumentenstimmung widerspiegeln.