Zu Beginn dieser Woche wurden vom Finanzdienstleistungsunternehmen S&P Global die Umfragewerte zur derzeitigen Konjunkturlage unter europäischen Managern für den Monat Juli veröffentlicht. Die Erhebung basiert auf dem Einkaufsmanagerindex, welcher in die Bereiche Industrie und Dienstleistung unterteilt werden kann. Das erhobene Barometer stellt einen wichtigen Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung einer Region dar. Ein Wert über der Marke von 50 deutet dabei auf eine Expansion des Wirtschaftsraums hin, ein Wert unter 50 indiziert hingegen eine wirtschaftliche Kontraktion. Der Indexwert für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone lag im Juli zum zweiten Mal in Folge unterhalb der 50er-Schwelle und sank im Vergleich zum Vormonat Juni um einen Punkt auf 48,9 Zähler. Der Dienstleistungssektor verschlechterte sich um 0,9 auf 51,1 Punkte, liegt aber noch im Expansionsbereich. Allerdings handelt es sich bei diesem Resultat um den tiefsten Stand seit rund einem halben Jahr. Innerhalb der Industrie sieht die Lage düster aus. Dort verschlechterte sich das Barometer um 0,7 auf 42,7 Punkte – dies stellt zeitgleich das schlechteste Ergebnis seit über drei Jahren dar.
Aufgrund der aktuellen Umfragewerte gehen viele Experten davon aus, dass die Wirtschaft in der Eurozone in den kommenden Monaten an Schwung verlieren wird. Das gezeichnete Bild wird auch vom ifo-Geschäftsklimaindex bestätigt. Diese Umfrage gibt die Stimmung von circa 9.000 Führungskräften in Deutschland wieder. Das Barometer fiel im Juli den dritten Monat in Folge auf einen Wert von 87,3 – Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 88 Punkte gerechnet. Investoren sollten im derzeitigen Marktumfeld den Fokus vermehrt auf wirtschaftliche Indikatoren legen und gegebenenfalls Anpassungen an ihrer taktischen Positionierung vornehmen. Denn eines ist sicher, das wirtschaftliche Umfeld in Europa trübt sich vermehrt ein.