„Zu reisen ist zu leben“ – lautet eines der bekannten Zitate des dänischen Schriftstellers H.C. Andersen. Trotz rapid ansteigenden Preisniveaus in der Tourismusbranche ist der Nachholbedarf nach der Coronazeit im Reisesektor so hoch, dass viele Menschen für das Reisevergnügen bereit sind, deutlich tiefer in die Tasche zu greifen als noch vor der Pandemie.
Gemäß Daten vom kanadischen Reiseunternehmen Hopper beläuft sich beispielsweise ein durchschnittliches Flugticket im Sommer zwischen Nordamerika und Europa auf 1.167 USD. Dies ist ein Anstieg von 37 % zum Vorjahrespreisniveau. Auch im Vergleich zum Vorcoronapreislevel aus dem Sommer 2019 bedeutet dies ein Anstieg von 36 %. Trotz deutlich höheren Flugpreisen ist die Nachfrage nach Langstreckenflügen, insbesondere bei den Millennials, weiterhin sehr hoch. Die gestiegene Nachfrage nach Inland- und Auslandsflügen in den USA erkennt man auch anhand der Transportation Security Administration (TSA) Daten. Im April 2023 lagen die TSA Checkpoints schon wieder auf dem Niveau vom April 2019.
Die angestiegene Nachfrage im Reisesektor erkennt man auch in den Zahlen in Europa. So vermeldete beispielsweise der Flughafen Zürich im April 2023 ein Passagiersaufkommen von 2,45 Millionen Personen. Gegenüber April 2019 entspricht dies einem Passagierniveau von 90 %. Damit konnte im April der höchste Wert im Vergleich zum Vorcoronaniveau erreicht werden. Gleichzeitig lässt sich anhand des Frachtvolumens, welches im Jahresvergleich um 14 % am Flughafen Zürich zurückging, erkennen, dass in anderen Sektoren durchaus ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld vorherrscht.
Auch an den Aktienmärkten erkennt man die gestiegene Nachfrage nach Reisedienstleistungen anhand der bisher oftmals sehr guten Jahresperformance von Hotelanbietern, Kreuzfahrtanbietern oder Buchungsplattformen. Anleger, welche diese Branchen in ihrem Portfolio übergewichtet haben, dürfen sich bis dato über eine überdurchschnittliche Rendite freuen.