Mit einer negativen Wirtschaftsleistung – im Gesamtjahr 2023 sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent – verkommt die deutsche Wirtschaft immer mehr zu Europas Sorgenkind. In Spanien hingegen, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Schwer gebeutelt von der europäischen Schuldenkrise im Jahr 2011, stieg die spanische Wirtschaft zum Klassenprimus innerhalb des Euroraums auf. Getrieben durch die hohe Konsumfreudigkeit der Bevölkerung, erhöhte sich im abgelaufenen Jahr das Wachstum des BIP in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone um 2,5 Prozent. Der gesamte Währungsraum verzeichnete dagegen im Jahr 2023 ein Wachstum von 0,5 Prozent – damit übertrumpfte Spanien die Mitgliedsländer der Eurozone um das Fünffache! Spaniens Dominanz soll gemäß Prognosen der OECD auch in diesem sowie im kommenden Jahr anhalten. Unterstützt wird das positive Stimmungsbild vom Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Spanien. Nach einem Indexstand von 49,2 im Januar, schaffte der Wert im Februar den wichtigen Sprung über die Wachstumsschwelle von 50 und steht nun bei 51,5. Auch bei dieser Kennzahl zeichnet sich für die deutsche Wirtschaft ein eher düsteres Bild ab. Unsere nördlichen Nachbarn fallen mit einem Punktestand von 42,5 im Februar auf ein Viermonatstief zurück. Der Wert der gesamten Eurozone beläuft sich auf 46,5 und ist somit ebenfalls im Kontraktionsbereich zu finden. Ein differenziertes Bild zeigt allerdings der Aktienmarkt – da hat der Dax in diesem Jahr sowie auf Jahressicht gegenüber dem spanischen Pendant die Nase vorn.
Anleger:innen sollten sich daher die Frage stellen, wann sich das eingetrübte wirtschaftliche Bild des einstigen Wachstumsmotors auf den Aktienmarkt umwälzen wird und ob ein Punktestand von aktuell rund 17.700 Punkten für die aktuelle wirtschaftliche Lage gerechtfertigt ist?