Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit in der Geldanlage gibt es einen zentralen Begriff, der in aller Munde ist: ESG. Auch in unserem Investmentprozess und unserer Produktauswahl spielen die ESG Kriterien eine elementare Rolle. Doch was bedeutet diese Abkürzung eigentlich und was genau steckt dahinter?
Beginnen wir mit dem Aufbau des Wortes ESG. Das E steht für Environment (Umwelt), das S für Social (Soziales) und das G für Governance (Unternehmensführung). Gemeinsam dienen diese Kriterien der Analyse von Unternehmen bezüglich ihrer Nachhaltigkeit. In unserer sechsteiligen Blogreihe nehmen wir jeweils eines der ESG-Kriterien genauer unter die Lupe. Dabei erklären wir einerseits an Hand von konkreten Beispielen, welche Punkte eine ESG-Analyse berücksichtigt und präsentieren andererseits interessante Pro- und Contra-Beispiele aus den Schlagzeilen. Heute widmen wir uns mit dem ersten Teil dieser Serie der Umwelt und ihrem Schutz.
Bereits 1713 machte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz auf den Ressourcenschutz aufmerksam. Aufgrund einer drohenden Holzverknappung plädierte er dafür, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch Aufforstung auch wieder nachwachsen kann. Das Fundament für den Begriff Nachhaltigkeit war geschaffen. Heute erstreckt sich Nachhaltigkeit zwar über den Umweltgedanken hinaus auch auf soziale und wirtschaftliche Belange, das Hauptaugenmerk bleibt allerdings auf unserer Umwelt. Eine intakte Umwelt stellt die Grundvoraussetzung für jegliches weiteres soziales und wirtschaftliches Handeln dar. Sie bietet uns eine Lebensgrundlage und wertvolle Ressourcen. Dennoch ist der Grat zwischen wirtschaftlicher Nutzung und dauerhafter Zerstörung oftmals schmal.
Wie umsichtig ein Unternehmen mit der Umwelt umgeht, soll in der ESG-Analyse im Kriterium Umwelt abgebildet werden. Daher wird beispielsweise untersucht, wie viel CO2 ein Unternehmen ausstößt oder was es zum Klimaschutz beiträgt. Ebenfalls fließt in die Bewertung mit ein, ob es die Luft oder Gewässer verschmutzt, Wälder rodet, Ressourcen erschöpft oder die Biodiversität fördert. Auch die Energieeffizienz eines Unternehmens wird geprüft und dessen Abfallmanagement begutachtet. Sehr oft fließen die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ineinander über. Häufig sind zum Beispiel Umweltschäden auch mit Schäden an Anrainerinnen und Anrainern verbunden. Ebenso kann sich eine schlechte Unternehmensführung auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auswirken und dadurch den Bereich Soziales negativ beeinflussen.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2019): Über 300 Jahre forstliche Nachhaltigkeit https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/carlowitz-jahr.html [Letzter Zugriff: 09.12.2020]
Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Umwelt https://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/ [Letzter Zugriff: 09.12.2020]
CFA Institute (2015): Environmental, social, and governance issues in investing. A guide for investment professionals https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiQlruR_4XrAhVBNOwKHSXFDRcQFjAbegQIBRAB&url=https%3A%2F%2Fwww.cfainstitute.org%2F-%2Fmedia%2Fdocuments%2Farticle%2Fposition-paper%2Fesg-issues-in-investing-a-guide-for-investment-professionals.ashx&usg=AOvVaw3–RiO3ZAFBk2W4mQXEJZr [Letzter Zugriff: 09.12.2020]
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